„Die Weisen heilen, was noch nicht krank ist!“

Dieses Zitat aus dem Buch des Gelben Kaisers  verweist entsprechend eines taoistischen Grundverständnisses darauf,  dass das Vermeiden von Krankheit, die Vorsorge, in der Selbsverantwortung bei jedem von uns liegt. Weise zu sein heißt ja, vorausschauend, wissend und verantwortlich zu leben und handeln. Im Umkehrschluss sind es ja die Dummen, die Sorglosen und Unverantwortlichen, die Gesundheit erst ernst nehmen, wenn sie verloren ist (so der der Gelbe Kaiser (Der Gelbe Kaiser, das Buch in der Interpretation von Dr. Maoshing Ni)Literaturverzeichnis

Im Kapitel „QiGong – Praxis“ wird der Versuch unternommen, die ganzheitliche Sicht der taoistischen Philosophie auf den Menschen und die alleinige Verantwortung jedes Einzelnen für sein Wohlbefinden bewusst zu machen und aufzuzeigen, dass diesem taoistische Anspruch auch ganz konkrete Handlungsgrundlagen für alle Lebensbereiche zur Seite gestellt werden. QiGong nimmt dabei eine herausragende Rolle ein, weil es auch im Rahmen der TCM eine der wesentlichen Interventionsmöglichkeiten darstellt, um sich selber gesund, vital und erfüllt mit Lebensfreude zu leben.

Der erste Unterkapitel „Darum geht es!“ stellt die theoretischen Überlegungen und Zielsetzung zum Thema vor, im erst geplanten zweiten Unterkapitel ist vorgesehen die wesentlichen Übungsbereiche und Übungsinhalte vorzustellen und in den weiterführenden Aufsätzen sollten die praktischen Umsetzungsschritte und einzelne Übungsmethoden näher unter die Lupe genommen werden.

Gesundheit will verdient werden!

“Gesundheit und Wohlbefinden könnt ihr nur erlangen, wenn Euer Geist in der Mitte ruht, wenn Ihr Eurer Energie nicht vergeudet und den Fluß des Qi und Blut konstant haltet, wenn Ihr Euch den jahreszeitlichen Veränderungen und den jährlichen makrokosmischen Einflüssen anpaßt und vorbeugend euer Selbst nährt!“(so der Gelbe Kaiser).Kaiser).

Auch die Gesundheit besteht wie eine klassische Familie (Vater, Mutter, Kind) aus drei  Grundpfeilern. Getragen von einem zeugendem Geist, bewahrt und genährt von einer liebevollen Energie und wirksam in vielen jungen Kräften und neuen Taten, fordert sie zu jeder Stunde unser ganze Aufmerksamkeit und nachhaltige Verantwortung.

Qigong ist eine, nicht die einzige, Antworte auf diese Herausforderung,  aber eine eine sehr schlüssige!

Es geht bei Qigong nicht alleine darum, den Körper zu bewegen, sich fit zu halten, aktiv Kraft zu tanken; es geht auch nicht nur darum, sich meditativ zu versenken, den Alltag durch die Hintertüre zu verlassen; und es geht nicht alleine darum, sich der Energie des Himmels und Erde zu bedienen, mit der Welt in Einklang zu kommen. Gesundheit und Wohlbefinden lässt sich nicht mit ein paar noch so schönen Übungen kaufen, sondern ist ein Ergebnis einer ganzheitlichen Lebenseinstellung und einer bewussten Lebensführung, die durch das Qigong üben aktiv gefördert, unterstützt und gelebt wird.

Darum:

Warte nicht ab, bis deine Seufzer aus zahnlosem Munde kommen, sondern raffe dich schnell auf zu konsequentem Üben!“ (Zitat aus “Ba Fan Huan Gong – Zum Ursprung, zur Quelle zurückkehren“)Literaturverzeichnis

Der Entwicklungsweg im Qigong – ein Transformationsprozess

Yin – Chi und Shen, die drei Schätze des DAO/TAO

Yin (Qi-Essenz, die wir Großteil als Lebensenergie geerbt haben und die wir durch eine verantwortliche Lebensführung bewahren und, im geringeren Ausmaß zum Beispiel durch Qigongübungen, erneuern können). Diese Essenz ist in unserem Unterbauch (Nieren, Dantian) gespeichert und bewahrt.

Qi, das aus der Nahrung (Erde), durch das Atmen (Himmel) und aus bzw. durch Yin transformiert wird, ist „Die geheimnisvolle Kraft des Ch´i  (Qi), Ch’i wie Lebensatem oder Lebensenergie, die den Kosmos mit Leben erfüllt, eine Energiefeld, das uns nach taoistische Vorstellung umhüllt und durchdringt. Nach dieser Vorstellung besteht das Universum aus einem Energiefeld, das uns umhüllt und durchdringt. Von der winzigsten Zelle bis hin zu den größten Galaxien, von atomaren Teilchen bis zur menschlichen Kultur wird alles Leben von Ch‘i erzeugt und erhalten“.

Shen* der belebende Geist, der in unserem Herzen wohnt. Er ist verantwortlich für unser Bewusstsein, unsere klaren, geistigen und gedanklichen Aktivitäten und für die spirituellen Seite  unseres menschlichen Dasein zuständig.

Jing ist die Grundlage, Qi die treibende Kraft und Shen* der Anführer.

und

Ist das Jin in Fülle, wird das Qi stark sein, ist das Qi stark, blüht das (der) Shen*; einblühendes Shen* bedeutet Gesundheit für den Körper und nur wenige Krankheiten werden entstehen! Zitat aus “Ba Fan Huan Gong“Literaturverzeichnis

Qigong ist daher die Intervention in drei Stufen und auf drei Ebenen

Erste Stufe und Aufgabe ist es, das Jing zu bewahren, die zweite Stufe das Qi zu läutern, um das (den) Shen* zu wandeln und auf der dritten Stufe  das (den) Shen* wandeln um zur Leere, dem DAO/TAO zurückzukehren.

Körper, Geist und Seele harmonisieren benötigt die,

  1. Pflege des Körpers, ruhige, befreiende Bewegungen, den Körper beweglich, geschmeidig und jung erhalten,
  2. Die Pflege des Atems, richtig, sanft und wirkungsvoll atmen, die Bewegungen mit dem Atem führen und die Energie mit Hilfe des Atems lenken.
  3. Pflege des Geistes und des Herzens, bewusst, herzlich und mit Freude tun, den plappernden Geist zu ruhe bringen und ganz tief in sich hineinhelfen üben.

Demnächst mehr im nächsten Kapitel „So geht es!“  zur Qigong Praxis: